Weiterentwicklung durch Konflikte
Das Fundament jedes Coachings ist die Reflektion über das eigene Denken, Fühlen und Handeln mit einem wertfreien, wertschätzenden und präsenten Gegenüber. Es entstammt einer uralten, einfachen Weisheit: Wie Innen so Aussen (= Prinzip der Ressonanz aus dem Kybalion, der Lehre der sieben hermetischen Gesetze):
Es besagt, dass alles, was einem Menschen im Aussen begegnet, die Reaktion auf sein eigenes Inneres ist.
Wir ernten, was wir sähen
Ein einfaches Bespiel: Eine Kollegin bringt Ihnen wenig Wertschätzung und Respekt entgegen. Stattdessen ignoriert sie Sie und ist kühl und distanziert. Sie sind frustriert und enttäuscht von dem Verhalten und kommen zu mir ins Coaching. Ihr Thema ist ein guter Umgang mit dieser Kollegin. Wenden wir das Resonanzgesetz darauf an: Danach spiegelt die Kollegin im Aussen etwas in Ihrem eigenen Inneren. Es muss dort eine Seite geben, die sich selbst ignoriert, wenig wertschätzend und respektvoll mit sich umgeht.
Wir sehen oft nicht, wie wir sähen
An dieser Stelle protestieren die meisten von uns regelmässig erst einmal. Das ist nachvollziehbar. Aber ist es wirklich 100 % wahr? Gibt es da nicht diese Seite, die mit dem Alleinsein hadert? Oder die Seite, die sich ohnmächtig ärgert, wenn die Kollegin zu oft „krank feiert“? Oder die Seite, die sich automatisch, aber unzufrieden anpasst, wenn der Kollege sein eigenes Ding macht? Oder der Chef zu viel Druck? Oder die Mitarbeiter zu wenig eigenverantwortlich handeln?
Der glasklare Spiegel des Anderen
Dieses „Erkenne Dich selbst“ im Spiegel des Anderen ist gar nicht so schwer, mit etwas Selbstehrlichkeit im Rücken und dem Wissen, dass immer exakt 1:1 gespiegelt wird. Nervt die Ungeduld des Anderen, dann geht es um das Aktzeptieren lernen der eigenen Ungeduld. Nervt das raumeinnehmende Verhalten anderer, dann geht es um den eigenen Raum, die eigene Sichtbarkeit. Auch außerhalb eines Coachings ist dieses Innehalten und (möglicherweise ja auch gemeinsame) Reflektieren hilfreicher als das Beklagen (wahlweise Selbstverurteilen, Runterschlucken, Taktieren, Ausweichen, Schuldzuweisen etc.) wegen des störenden Verhaltens eines Anderen. Wir neigen zwar alle im ersten Moment dazu, unsere eigenen Themen mit Hilfe dieser ungünstigen Strategien „outsourcen“ zu wollen statt sie nach Hause zu holen.
Übernehmen wir aber die Verantwortung für unser Innen und schauen akzeptierend auf die eigene Schwäche, auf die uns der Spiegel des anderen aufmerksam gemacht hat, geschieht nicht nur im Inneren etwas zauberhaft Heilsames, sondern auch im Aussen. Denn so herum wirkt das Gesetz der Resonanz glücklicherweise auch: das Leben in Form von Kollegen, Chefs, Mitarbeitern oder auch Kindern und Freunden resoniert mit dem eigenen inneren Shift und Sie werden so mehr von dem ernten, was Sie sich wünschen.
Hilfreiche Fragen zur Selbstreflexion
- Welches konkrete Verhalten, welche Eigenschaft nervt mich am Anderen? Was müsste er/sie aus meiner Sicht verändern, damit es mir wieder gut geht?
- In welchen Lebensbereichen fällt mir selbst diese Qualität schwer? Wie kann ich mich unterstützen, diese Qualität mehr zu entwickeln?